Jahresplanung hat für Führungskräfte einen festen Platz im Führungsalltag

Die Jahresplanung für Führungskräfte: „Wer weiß denn schon, was kommt?“

Aktualisiert: 06. Apr 2023

Wenn sie auch mal besser und mal weniger gut gelingt, ist die Jahresplanung für Führungskräfte doch ein Aspekt ihres Jobs, der einen festen Platz hat. Eine Führungskraft sollte nicht in den Tag hineinleben, sondern Ziele haben. Und Zeiträume, innerhalb derer diese Ziele erreicht werden.

Wenn alles in geregelten Bahnen verläuft, also keine Pandemie, keine anderen Weltkrisen, bisher „normale“ Abläufe durcheinander bringen, ist die Jahresplanung eine relativ „geschmeidige“ Angelegenheit. Doch schon seitLängerem leben wir ja schon in turbulenten Zeiten, in denen unsere Pläne immer wieder über den Haufen geworfen werden.

Wie sieht die Jahresplanung in schwierigen Zeiten aus?

Jahresplanung ist ein Muss für Führungskräfte- auch in KrisenzeitenDie Jahresplanung beginnt (nicht nur) für Führungskräfte bereits vor Anbruch des Arbeitstages. Schließlich muss auch das Privatleben organisiert, eingebettet und gestaltet werden. Je besser man schon am Morgen den Alltag plant, desto konzentrierter kann man sich an die Arbeit machen. Und der Feierabend ist damit auch gleich viel entspannter.

Und da geht das Problem in Zeiten der Krise auch schon los. Was, wenn die Schule geschlossen ist? Die Kinder versorgt werden müssen? Das war schon während der Pandemie für viele von uns der Alltag.

Und wenn die Situation in der Firma auch nicht besser ist? Wegbrechende Aufträge, unterbrochene Lieferketten, eine angespannte Umsatzsituation. Und dann kommt ein besonderer Schweinehund um die Ecke, der innere, und er nörgelt: „Bringt doch alles nichts, wer weiß denn, wie schlimm es noch wird?“
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Jahresplanung in Zeiten, in denen die Welt „verrückt spielt“, ist eine besondere Herausforderung. Nehmen Sie sie an!

Gescheiterte Ziele versus erhöhte Motivation

In Jahresplanung mit kleinen-kurzfristigen Zielen Motivation steigernEine der gravierenden Begleiterscheinungen der Corona-Krise ist die psychische Belastung. Während der Pandemie konnten viele Ziele nicht verwirklicht werden und als  wir dachten, dies Überstanden zu haben, kam die nächsze Krise. Das nagt an der Psyche. Und es führt immer wieder zu einer Art Resignation. Doch so nachvollziehbar dieser emotionale Reflex auch sein mag, er führt in die falsche, weil: destruktive Richtung.

Das wiederum führt zu einer Demotivationsspirale, aus der zu entkommen immer schwieriger wird. Man könnte die Reaktion darauf auf das Sprichwort übertragen, das besagt, gerade in einer schweren Zeit einen Baum zu pflanzen. Übertragen auf Menschen mit Führungsverantwortung bedeutet das: Setzen Sie sich Ziele, jetzt erst recht!


Es ist wissenschaftlich untersucht und belegt, dass das Setzen von Zielen die innere Zufriedenheit erhöht und gleichzeitig Abwehrkräfte gegen Stress aufbauen kann. Und genau das – Stress – ist ein wichtiger Faktor in der Krise.


Beginnen sie am besten mit kleinen und kurzfristigen Zielen. Und gehen Sie die Sache an, als wäre die Krise überhaupt kein Thema. Das bedeutet keinesfalls, dass Sie die Augen davor verschließen oder womöglich leugnen sollen, dass es das Virus gibt. Es geht um die Fokussierung, die Freude daran, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und neue Gewohnheiten zu entwickeln. All das trägt zur psychischen Stärkung bei.

Statt sich in die Spirale fehlender Motivation und pessimistischer Ausblicke zu begeben, arbeiten Sie an und mit Zielen.
Ziele stärken Sie und Ihr Team. Erreichte Ziele machen Sie widerstandsfähiger.

Sind Jahresplanungen noch sinnvoll?

Jahresplanung regelmäßig auf realistisches Umsetzen kontrollierenDiese Frage ist berechtigt und muss gestellt werden. Sie muss aber auch möglichst sachlich beantwortet werden. Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Jahresplanung, sie schafft – wie erwähnt – Sicherheit und gibt Halt.

Und wir Menschen brauchen genau das, es liegt in unseren Genen.

So gesehen ist es auch die Verantwortung der Führungskraft gegenüber den Mitarbeitern, Ziele zu formulieren und sich an die Umsetzung zu machen. Denn gerade in den Teams von Führungspersönlichkeiten wirkt sich die Krise teils verheerend aus. Wenn hier niemand ist, der das Heft in die Hand nimmt und mit Zielformulierungen auch Zuversicht schafft, brechen Teams schnell auseinander.

Dazu eine Anmerkung: Mit der Zielformulierung und dem Schaffen von Zuversicht ist nicht gemeint, den „Gute-Laune-Clown“ zu mimen. Kein Mensch würde Ihnen das glauben! Doch Zuversicht kann trotzdem auch in einer Krise entstehen, und zwar ohne die Krise komplett auszublenden.

Aber die Jahresplanung muss anders als früher ausfallen. Denn Ziele, die über einen Zeitraum von 12 Monaten realisiert werden sollen, müssen zwischenzeitlich überprüft werden. In Zeiten von Krisen, ob politischen Unsicherheiten oder einer Pandemie ändern sich naturgemäß viele Dinge. Wenn man die Zielplanung daran nicht anpasst, wird man sie nicht erreichen. Und wenn das der Fall ist, sind sie dahin, die Zuversicht und der Zusammenhalt.

Wenn hier niemand ist, der das Heft in die Hand nimmt und mit Zielformulierungen auch Zuversicht schafft, brechen Teams schnell auseinander.

Eine Jahresplanung ist auch in Krisenzeiten sinnvoll, sogar wichtig! Überprüfen Sie diese jedoch regelmäßig auf Realisierbarkeit

Zur Psychologie der Jahresplanung

Jahresplanung hat mächtige Auswirkungen für Führungskräfte und MitarbeiterPsychologie gehört in einem gewissen Umfang grundsätzlich zu den Aufgabenstellungen, die eine Führungskraft bewerkstelligen muss. Dennoch bekommt sie in Krisenzeiten eine herausragende Bedeutung. Die emotionalen Befindlichkeiten des Teams sind seit Corona fragiler denn je. Es wäre daher fatal, wenn man diese Fragilität unberücksichtigt ließe.

Hinzu kommt ein anderer Punkt: Für Führungskräfte bedeutet die Jahresplanung auch immer, „aus dem Vollen schöpfen“ zu können. Doch davon können Sie in den momentanen Zeiten  nicht einfach ausgehen. Vielleicht werden Mitarbeiter krank, Corona schlägt wieder zu. Oder die allgemeine politische Weltsituation behindert die Produktion oder andere Arbeits- oder Lieferabläufe in Ihrem Unternehmen. Diese Aspekte können natürlich auch in „normalen Zeiten“ immer ein Thema sein, aber eben nicht in diesem Ausmaß, und nicht mit dieser großen Portion an Eventualitäten.

Immer wieder höre ich von gestandenen Managern, dass man ja auch aus vergangenen Krisen lernen könne. Allein die Finanzkrise 2008 habe zu großen Verwerfungen geführt, die für Führungskräfte nur schwer zu stemmen waren. Aber es hat in vielen Fällen trotzdem funktioniert.

Das mag so sein, doch sowohl die Corona-Krise als auch die aktuelle Weltpolitik lassen sich mit anderen, vor allem wirtschaftlichen Krisen, nicht vergleichen. Zum einen liegt das daran, dass es in ersten Fall primär um eine gesundheitliche Krise ging, die wirtschaftliche Folgen hatte. Zum anderen fällt die aktuelle Weltsituation auch aus dem Rahmen, weil von beiden alle, wirklich alle betroffen sind.

Damit stoßen wir auf die wirtschaftlichen und psychologischen Folgen. Betroffen ist also – in welcher Form auch immer – jeder, gleichgültig, ob krank oder nicht krank, egal ob Unternehmer,  Führungskraft oder Mitarbeiter.

Die psychologischen Aspekte der aktuellen Krise können gar nicht hoch genug in ihrer Wirkmächtigkeit angelegt werden. Sie spielen für Führungspersönlichkeiten eine größere Rolle als bei vergangenen Krisen, vor allem: Wirtschaftskrisen.

Auf alles gefasst sein

In einem Interview im September 2020 sagte eine Professorin auf die Frage, wie das Worst-Case aussehen könnte, sie glaube nicht an einen weiteren Lockdown. Da müsse schon einiges schiefgehen. Daher gab sie sich optimistisch, dass die Krise bald ein Ende finden würde.

Heute wissen wir, dass sie sich irrte. Das ist nachvollziehbar, denn wer hätte schon im September 2020 vorhersehen können, was uns in den kommenden Monaten erwarten würde? Die Professorin nicht, und auch sonst wohl fast niemand.

Zur Jahresplanung gehört daher auch der kritische Blick auf aktuelle und mögliche kommende Entwicklungen. Planen Sie also lieber mit dem Worst-Case, wenn Sie dann dem Best-Case begegnen, umso besser.

Planlos durchs Jahr?

Wie geht es Ihnen? Eine Frage, die vor gut einem Jahr noch banal gewesen wäre, bekommt jetzt eine völlig neue Bedeutung. Wie so vieles andere auch, zum Beispiel die Jahresplanung.

Planen Sie wie sonst auch? Hoffentlich nicht, denn die Rahmenbedingungen haben sich grundlegend verändert. Und sind Sie auch betroffen von Pessimismus und Sorgen um die Zukunft?

Wenn Sie sich schwertun mit der Jahresplanung, mit der Arbeit und mit den Anforderungen, sprechen Sie mich gern an, wir können gemeinsam Strategien entwickeln, die Ihnen (und Ihren Mitarbeitern!) helfen, besser durch diese Krise zu kommen. Geplant, realistisch. Und optimistisch.

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