Eigentlich ist das, was Sie jetzt lesen, das Gegenteil von Motivation, also: Demotivation. Aber, so leid es mir tut, da müssen Sie durch. Denn die Motivationsforschung kommt immer wieder zu einem scheinbar folgenschweren Schluss:
Mitarbeiter lassen sich grundsätzlich nicht motivieren, auch nicht von Führungskräften. Bevor Sie aber nun mit dem Lesen aufhören und sich weinend in die Ecke setzen, setzen Sie Ihre kleine Lektüre ruhig fort. Es lohnt sich!
Tschaka-Tschaka versus Alltagsprobleme
Waren Sie einmal auf einem Motivationsseminar? Eins von einem Seminarleiter, der es so richtig krachen lässt? Mit Tschaka-Tschaka und allem Drum und Dran? Wenn Sie sich dieses Erlebnis einmal angetan haben, werden Sie vielleicht zu folgendem Schluss gekommen sein: Sehr fragwürdig! Und aller Wahrscheinlichkeit nach liegen Sie damit goldrichtig (wenngleich natürlich hinzugefügt werden muss, dass es auch gute Motivationstrainer gibt!).
Das Problem an den Trainern, die auf ihrer kleinen Bühne eine wahre Show veranstalten (eigentlich fehlt nur noch die Pyrotechnik) ist das ungeheure Maß der Übertreibung. Denn selbst, wenn diese einen kurzfristig positiven Effekt erzielt, ist die darauffolgende Ernüchterung umso größer.
Weil die Seminarteilnehmer eben in der Regel auch Mitarbeiter in einem Unternehmen sind. Und dort erledigen sie nicht einfach nur ihre Arbeit, sie bringen auch allerlei Alltägliches mit. Finanzielle Sorgen, Stress mit dem Partner, eine verspannte Schulter. Darüber hinaus wird in vielen Unternehmen gelästert, bis der Arzt kommt, da werden Intrigen geschmiedet und die Stimmung „im Laden“ schlechtgemacht.
All das steht im direkten Gegensatz zur Motivation, die sie vorher noch von ihrem „Guru“ erfahren haben. Und weil das zuvor angepriesene Erfolgsrezept nicht funktioniert, sind sie nur noch unmotivierter, als sie ohnehin schon waren.
Übermotivierte Motivationstrainer können aus guten Mitarbeitern regelrechte Häufchen Elend machen.
Gibt es einen Weg aus dem Teufelskreis der Demotivation?
Den gibt es tatsächlich, und er liegt weniger auf der Seite der Mitarbeiter als auf der der Führungskräfte. Denn was jetzt kommt, dürfte Sie erfreuen: Mitarbeiter bringen grundsätzlich
eine ganze Menge Motivation mit, sie sind also per se motiviert, wenn sie einen Job beginnen.
Die Demotivation kommt also in der Regel nicht mit dem Mitarbeiter ins Unternehmen, sie wird vielmehr erst dort entwickelt. Für Führungskräfte ist das ein bedeutsamer Hinweis, denn er zeigt auf, wo Sie ansetzen müssen.
Sehen wir uns die wichtigsten Faktoren an, die Mitarbeiter demotivieren:
- Schlechte bzw. keine Kommunikation: Wenn Führungskräfte sich zum Ziel gemacht haben, ihre Mitarbeiter zu demotivieren, dann reduzieren sie ihre Kommunikation auf ein absolutes Minimum. Dazu zählen im Übrigen auch ständige Mails, statt das Gespräch von Angesicht zu Angesicht zu suchen. Kommt der Mitarbeiter dann nicht einmal in Gesprächen über ihn vor oder zeigt der Chef gegenüber anderen Vorgesetzten, dass er sich für die Mitarbeiter-Belange nicht einsetzt, ist die Demotivation garantiert.
- Pessimismus in Reinkultur: Pessimistische Führungskräfte brauchen nicht lang, bis ihre Mitarbeiter frustriert am Schreibtisch oder gleich darunter liegen. Wer immer das Haar in der Suppe sucht, wird es nicht nur finden, sondern darüber hinaus ganz nebenbei den perfekten demotivierten Mitarbeiter formen.
- Teamarbeit, Teamarbeit, Teamarbeit: Moment mal, denken Sie jetzt womöglich, Teamarbeit ist doch eine prima Sache. Das stimmt, aber eben in Maßen. Auf Dauer kann der ständige Druck, alles gemeinsam mit anderen machen zu müssen, zermürbend sein. Das gilt erst recht für den Fall, dass der Mitarbeiter irgendwann gar nicht mehr weiß, was eigentlich sein persönlicher Anteil am Erfolg eines Vorhabens oder Projekts ist.
- Unfaire Bezahlung: Geld mag nicht alles sein, aber ein Gradmesser für die eigene Leistung ist es eben doch. Das gilt auch, wenn man unterschiedliche Mitarbeiter in Relation zueinander bzw. ihren Leistungen setzt. Wird ein Kollege, der augenscheinlich nicht mehr als man selbst leistet, mit Boni und Sonderzahlungen überhäuft, können Sie drauf wetten, dass andere Leistungsträger innerhalb kürzester Zeit
Es gibt noch weitere Aspekte, die Führungskräfte bedenken sollten, wenn sie verhindern wollen, dass ihre Teams in Demotivation versinken: ein unsicherer Job, ständiger Stress, eine unangenehme Arbeitsatmosphäre, fehlende Wertschätzung, Vetternwirtschaft, unklare Entscheidungen, unrealistische Erwartungen und ständiges und frustriertes Herumbrüllen von Führungskräften.
Allerdings sei an dieser Stelle ein Hinweis erlaubt, weil er wichtig ist. Wenn die hier aufgezählten Probleme bei Ihnen und Ihrem Team ein Thema sind, sollten Sie dringend über Ihren persönlichen Führungsstil nachdenken. Und letztlich auch über Ihre Motivation.
Unabhängig davon, wie es um die innere Motivation von Mitarbeitern bestellt ist, tragen auch Führungskräfte eine Verantwortung für die Frage, ob Teams motiviert oder demotiviert sind.
Demotivation, schön und gut – aber wie bekommt man motivierte Mitarbeiter?
Dann wollen wir jetzt mal die positive Seite dieses Artikels angehen. Schließlich ist es demotivierend, wenn Sie die ganze Zeit nur darüber lesen, wie schrecklich unmotivierte Mitarbeiter sind. Außerdem ist es nicht zielführend, denn Sie brauchen Tipps, um die Situation zu verbessern. Hier sind drei solcher Tipps:
1. Der Mensch braucht Ziele: Besonders stupide Arbeiten zeigen immer wieder, dass Sie Erfolg auf ganzer Linie versprechen, wenn es darum geht, Mitarbeiter zu demotivieren. Doch das gilt nicht nur für Fließbandarbeiter oder Reinigungskräfte, die jeden Tag aufs Neue den Berg des Reinigungs-Sisyphus hochlaufen, um danach erschöpft wieder herunterzukullern. Ziele sind ganz allgemein ein ungeheuer motivierender Faktor. Denn wer Ziele hat, kann sie angehen, kann sich einen Plan machen, wie er diese erreichen will. Dabei muss es nicht zwingend der ganz große Wurf sein, selbst Teilziele wirken motivierend.
2. Der Mensch braucht Beziehungen: Beziehungen in Teams sind wichtig für die Motivation. Allein schon deshalb, weil niemand seinen Erfolg voll und ganz allein genießen kann, sondern ihn lieber teilen möchte. Auch unterschiedliche Interessenlagen können durchaus fruchtbar und motivierend sein, allerdings muss die Führungskraft in diesen Fällen oft moderierend tätig werden. Doch der Aufwand lohnt sich und kann zu hervorragenden Ergebnissen führen.
3. Macht versus Ohnmacht: Natürlich kann nicht jeder Mitarbeiter im Team das gleiche Maß an Macht haben. Aber gänzlich fatal ist Ohnmacht. Deshalb Ziele und Bezahlungen, denn beides verhindert Ohnmacht und führt immer wieder zu einem Gefühl der Macht. Ein erreichtes Ziel oder der gelungene Austausch mit Kollegen erzeugt ein machtähnliches Gefühl, das sich entsprechend motivierend auswirkt.
Mitarbeiter brauchen Ziele, zwischenmenschliche Beziehungen und Macht, zumindest aber keine Ohnmacht. Wer das bedenkt, ist auf einem guten Weg.
Motivierte Führungskraft kämpft gegen Demotivation durch Chefs und Führungskollegen
Zeigen sich die oben genannten Probleme unsicherer Job, ständiger Stress, unangenehme Arbeitsatmosphäre, fehlende Wertschätzung, Vetternwirtschaft, unklare Entscheidungen, unrealistische Erwartungen und ständiges und frustriertes Herumbrüllen von Führungskräften bei Ihnen im ganzen Unternehmen?
Dann wird es für Sie und Ihr Team auf Dauer anstrengend, gegen diese permanente Demotivationen von außen anzuarbeiten.
Dann empfehle ich Ihnen frühzeitig zu überprüfen, ob Sie in dieser Firma, mit Ihrem Führungsstil, am richtigen Platz sind. Gerade erlebe ich in meinem Coachingprogramm bei einer Führungskraft, nennen wir ihn Florian, folgende Situation: Florian hat sich in meinem Coachingprogramm zu einer sehr guten Führungskraft entwickelt. Er führt wertschätzendend, mit Respekt, ohne Druck und schafft es, bei seinem Team die innere Motivation seiner Mitarbeiter stetig anzuregen.
Leider wird er von neidischen Führungskollegen und seinem unsicheren, entscheidungsschwachen Chef immer wieder torpediert. „Übergriffe“ mittels konträrer Anweisungen an seine Mitarbeiter sind nur ein Beispiel von vielen Motivationstorpedos. Das verunsichert Florian’s Mitarbeiter und wirkt sich natürlich auch negativ auf ihre Motivation aus. Täglich muss Florian auf’s Neue gegen die Demotivation durch andere Personen im Unternehmen ankämpfen.
Hier wirken die Geschäftsleitung, der gesamte Führungsstil im Unternehmen und die negative Grundeinstellung der Führungsetage als Demotivatoren auf allen Ebenen. Dass auch Florian seine eigenene Motivation so nicht mehr lange aufrecht erhalten kann, ist nachvollziehbar. Im Coaching erarbeiten Florian und ich gerade gemeinsam seinen Weg, aus dieser Demotivationsmisere schnell herauszukommen. Und zwar so, dass er sich nicht verbiegen muss, sondern bei seinem Führungsstil bleiben kann und und vor allem ohne dass seine Motivation für die Zukunft Schaden nimmt.
Wenn Sie durch Ihren Chef, Ihre Führungskollegen oder den Gesamtführungsstil in Ihrem Unternehmen torpediert werden, verbiegen Sie sich nicht. Prüfen Sie frühzeitig, ob Sie an dieser Stelle richtig sind.
Sind Sie motiviert und motivieren Sie auch?
Eins vorweg, es geht hier nicht um die Tagesform, denn die ist mal besser und mal weniger gut. Sie sind gut beraten, sich nicht als perfekte Führungskraft sehen zu wollen, denn jeder Mensch hat Schwächen, macht Fehler und ist von tagesaktuellen persönlichen Ereignissen abhängig. Das darf Sie zwar nicht davon abhalten, Ihren Job gut zu machen, doch ein „Terminator“ brauchen Sie deswegen auch nicht gleich zu werden (abgesehen davon: Wenn man sich ansieht, wie die Geschichte des Terminators ausgeht, kann er so perfekt ja nun auch wieder nicht gewesen sein).
Sind Sie mit Ihrer persönlichen und der Motivation Ihrer Mitarbeiter zufrieden? Und was tun Sie, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Motivation sinkt, entweder bei einzelnen Mitarbeitern oder gleich im ganzen Team? Gibt es besondere Tricks, mit denen Sie die Motivation steigern?
Ich bin sehr gespannt, wie Sie mit diesem Thema – und eben auch mit der Frage der Demotivation – umgehen. Schreiben Sie gerne einen Kommentar, mailen Sie mir oder rufen Sie mich an. Ich freue mich auf Ihre Meinung!
Oder geht es Ihnen wie Florian?
Stecken Sie ähnlich wie Florian auch gerade in einem Motivations-Demotivationskonflikt? Haben Sie auch das Gefühl mit Ihrem Führen irgendwie nicht weiter zu kommen? Würden Sie das gerne ändern, wissen aber nicht wie? Dann lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, welche Strategie für Sie am besten ist.
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