Mindset bestimmt den Erfolg Führungskraft

Selbstdisziplin in der Führung: Wichtig für das große Ganze

Aktualisiert: 27. Sep 2021

Es war Theodore Roosevelt, der seinerzeit sagte: „Wer seiner Führungsrolle gerecht werden will, muss genug Vernunft besitzen, um die Aufgaben den richtigen Leuten zu übertragen und genügend Selbstdisziplin, um ihnen nicht ins Handwerk zu pfuschen.“

Da Roosevelt es mit dieser Philosophie bis ins Weiße Haus geschafft hat, kann unterstellt werden, dass viel Wahres dran ist an seiner Aussage. Doch Selbstdisziplin geht natürlich weit über das hinaus, was der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten meinte: nämlich Aufgaben zu delegieren.

 

Selbstdisziplin vor Disziplinierung

Disziplin klingt nach einem harten Wort. Selbstdisziplin klingt wiederum nach Selbstgeißelung. Manche denken dabei beispielsweise an die Kunstfigur „Rocky“, den Boxer, der durch eiserne Selbstdisziplin den Erfolg heraufbeschworen hat.

Dazu gehörte in seinem Fall eine Menge harte Arbeit, gesunde (und zum Teil widerlich schmeckende) Ernährung sowie ein „Tunnelblick“, der dazu führte, dass Rocky sein Ziel (den nächsten Kampf zu gewinnen) niemals aus den Augen verlor.

Im Falle des Boxers mag diese Form der Selbstdisziplin sinnvoll, ja, vielleicht nötig sein, um das Ziel zu erreichen. Doch wenn wir über Führungskräfte sprechen, stellt sich die Sachlage deutlich komplexer dar. Allein schon deshalb, weil der Boxer sich hauptsächlich auf sich selbst fokussieren muss, die Führungskraft dagegen das große Ganze im Blick haben muss.

Gute Führungskräfte wissen, dass sie mit Disziplinierung alleine keine Ziele erreichen. Autorität wird heute schon längst nicht mehr als Instrument gebraucht, um aufsässige Mitarbeiter zu disziplinieren. Einfach weil der autoritäre Führungsstil sich als nicht nachhaltig erwiesen hat.

Disziplin zu erwarten und diese mit harter Hand durchzusetzen, schafft kurzfristig vielleicht vermeintliche Erfolge, mittel- und langfristig jedoch führt diese Herangehensweise zu Angst, Einschüchterung und „Dienst nach Vorschrift“.

Im schlimmsten Fall verlassen Mitarbeiter, die eigentlich wertvoll für das Unternehmen sind, ihre Position und suchen woanders ihr Glück. Eben dort, wo sie angenommen, wertgeschätzt und mit ihren Ideen ernstgenommen werden. Man könnte sagen, dass es ein Zeichen der Selbstdisziplin ist, zu erkennen, dass Disziplin längst nicht alles sein kann und darf, was eine Führungskraft ausmacht. Doch wie genau sieht Selbstdisziplin aus?

 

Selbstdisziplin: Heute hier, morgen fort

Menschen brauchen Führung für ErfolgeStellen Sie sich folgende Situation vor: Sie müssen mit Ihrem Team die aktuellen Zielvorgaben besprechen. Es geht um Umsatzziele, Effizienzsteigerung, Deadlines und die Verbesserung der Fehlerquote. Die Vorgaben sind klar, der Weg dorthin ist es dagegen weniger.

Dennoch: Sie sitzen mit Ihrem Team am Tisch und stecken die Köpfe zusammen, um die bestmöglichen Lösungen für alle Herausforderungen zu finden.

Es läuft gut, die Ideen sprudeln, werden ausgebaut, verändert, verworfen, neue Ansätze kommen zum Vorschein, alle arbeiten enthusiastisch mit. Am Ende haben Sie eine ausführliche Agenda mit allem, was dazugehört. Alles wird dokumentiert, wird auf PCs geladen, ausgedruckt und in Clouds gelegt.

Und dann passiert es! Alle gehen zurück an ihren Arbeitsplatz, setzen sich und sehen sich sofort mit dem schnöden Alltag konfrontiert. Da liegt haufenweise Arbeit herum, die erledigt werden muss, es kommen neue Aufgaben dazu, alles muss erledigt werden, möglichst schon gestern.

Doch das Papier, das Sie zuvor mit Ihrem Team erarbeitet haben, liegt stumm und unbeachtet dort herum, wo es abgelegt wurde. Aus all den guten Ansätzen und Verbesserungsvorschlägen ist ein Blatt Papier geworden, das auch nicht besser wäre, wenn es gänzlich weiß und unbeschrieben wäre.

Die Disziplin und die Selbstdisziplin, beides hat der Alltag hinfort geweht. Denn er drängte sich in den Vordergrund, stellte Ansprüche an die Teams und forderte die Erledigung dessen, was noch nicht erledigt war. Disziplin und Selbstdisziplin stehen in diesem Beispiel sehr dicht beieinander, denn wenn die Führungskraft nicht selbstdiszipliniert genug ist, um das Geplante in die Tat umzusetzen, wird auch das Team das nicht schaffen.

Die Mitarbeiter tragen hier tatsächlich die geringere Verantwortung, die Führungskraft muss vorleben, was sie vom Team erwartet. Und sicher haben Sie bemerkt, dass es bei unserem Beispiel nicht ein einziges Mal um Autorität ging, um Disziplinierung oder Sanktionierung. Es geht einzig und alleine darum, dem Team klarzumachen, dass Besprochenes Fakten schafft und dass es umgesetzt werden muss.

 

Authentisch führen, ehrliche Selbstdisziplin entwickeln

Schon in der griechischen Antike war bekannt, dass es ohne Selbstdisziplin nicht geht. Die alten Griechen setzten aber nicht alleine auf die Selbstdisziplin, sondern fügten ihr vier Attribute hinzu:

1. Das Verstehen der eigenen Bestimmung

2. Das Ausüben der eigenen Werte

3. Das Führen mit dem Herzen

4. Das Aufbauen von Beziehungen, die verbinden.

Das fünfte Attribut ist die Selbstdisziplin, und wenn man sich die anderen Eigenschaften ansieht, wird schnell klar, dass Selbstdisziplin hier als Mittel verstanden wird, Harmonie und Gemeinsamkeit zu schaffen. Das ist bedeutsam, denn im heutigen Sprachgebrauch wird unter Selbstdisziplin eigentlich fast immer eine gewisse Strenge mit sich selbst verstanden. Dabei geht es um Kontinuität und Konsequenz.

 

Vier Aspekte der Selbstdisziplin

Disziplin bringt FührungserfolgWir stellen also fest, dass Selbstdisziplin nicht zwingend mit einem autoritären Ansatz verbunden sein muss, im Gegenteil.

Gehen wir nun ein wenig tiefer und begreifen Selbstdisziplin im Zusammenhang mit vier Werten, die eine Führungskraft haben sollte.

 

  • Selbstbewusstsein: Nicht zu verwechseln mit Selbstvertrauen! Beim Selbstbewusstsein geht es um die eigenen Werte, die Gefühle, die Identität und die Art und Weise, Mitarbeiter zu führen. Es geht aber auch um die möglichen Konsequenzen für das, was man tut, und zwar seitens der Mitarbeiter und seitens der Führungskraft. Da es hier eben auch darum geht, mit den eigenen Emotionen umzugehen bzw. diese zu erkennen, ist ein großes Maß an Selbstdisziplin nötig, um authentisch und sich selbst gegenüber ehrlich zu bleiben.
  • Ausbalancierte Arbeitsabläufe: Eine Herausforderung für jede Führungskraft, denn gemeint ist die genaue Analyse von Daten, Aufgaben und Informationen. Dabei darf nichts beschönigt werden, und auch der Aspekt der Voreingenommenheit steht im Fokus. Die Führungskraft muss also die Selbstdisziplin aufbringen, Situationen unverblümt und unaufgeregt zu betrachten und einzuordnen.
  • Moralische Perspektive: An diesem Punkt geht es weit über Moralvorstellungen hinaus. Denn die Führungskraft muss ethische und moralische Standards, soziale und unternehmerische aber eben auch berücksichtigen und den eigenen Führungsstil daran anpassen. Da diese Standards nicht immer konfliktfrei betrachtet werden, können sie in einem direkten Konflikt miteinander stehen. Als Führungskraft muss man Konsequenz, Selbstdisziplin und ein robustes Wertebild mitbringen.
  • Transparenz in Beziehungen: Eine Führungskraft, die authentisch agieren will, muss auch in der Lage sein, authentische Beziehungen zu den Mitarbeitern aufzubauen. Dazu gehört unter anderem Transparenz gegenüber dem Team und im Umgang Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Es versteht sich von selbst, dass das nur gelingen kann, wenn die Führungskraft auch sich selbst gegenüber authentisch und transparent ist. Das ist nicht so einfach, wie es den Anschein macht, denn der Mensch neigt dazu, unangenehme Aspekte auszublenden oder zu verdrängen.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Selbstdisziplin und Konsequenz bedeutet natürlich auch, unangenehme Entscheidungen treffen zu müssen und dabei bei seiner Linie zu bleiben (es sei denn, es stellt sich heraus, dass der eigene Führungsstil sich als nicht optimal herausstellt). Auch das erfordert ein Höchstmaß an Selbstdisziplin, denn in solchen Situationen, die eben nicht harmonisch sind, entscheidet sich, wie sehr eine Führungskraft hinter den eigenen Entscheidungen stehen kann.

 

Sind Sie mit ausreichend Selbstdisziplin ausgestattet?

Haben Sie den Eindruck, mit einem ausreichenden Maß an Selbstdisziplin ausgestattet zu sein? Und: Definieren Sie Selbstdisziplin so wie sie hier im Artikel beschrieben wurde? In welchen Momenten stoßen Sie an Ihre persönlichen Grenzen der Selbstdisziplin?

Da dieser Begriff unterschiedlich interpretiert wird, bin ich sehr gespannt auf Ihre Meinung. Kommentieren Sie doch einfach oder schreiben Sie mich an. Wir können auch telefonieren und einen Austausch über den vielsagenden Begriff Selbstdisziplin beginnen.

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