Einerseits leben wir in einer Spaßgesellschaft. Was immer wir tun, es braucht einen Unterhaltungseffekt, selbst, wenn wir auf Facebook Selfies machen, dann ist ein dezentes oder besser noch strahlendes Lachen Pflicht. Man macht schließlich keine Fotos mit griesgrämigem Gesichtsausdruck, so das (ungeschriebene) Gesetz.
Andererseits: Führungskräfte, die Spaß haben? Ist das nicht ein Widerspruch in sich und wird dem Ernst der Aufgabenstellungen von Führungskräften zudem nicht gerecht? Umgekehrt wird ein Schuh draus.
Erschreckende Zahlen beim Führungsnachwuchs
Das „Manager-Magazin“ hat ein düsteres Bild an die Wand gemalt. Bis zum Jahr 2020 sollen 3,3 Prozent weniger Führungskräfte zur Verfügung stehen als zuvor. Bis 2030 soll die Lücke auf 7,6 Prozent ansteigen, und im Jahr 2035 sollen sogar 8,6 Prozent weniger Führungskräfte zur Verfügung stehen. Diese Zahlen hat eine Prognos-Studie ermittelt.
Nun kann man mit Fug und Recht anmerken, dass Vorhersagen immer so eine Sache sind. Es gibt – insbesondere, wenn die Zeiträume größer werden – stets sehr viele Faktoren, die Einfluss nehmen können (und dies in aller Regel auch tun), sodass Prognosen ein bisschen wie Wettervorhersagen sind, die über den nächsten Tag hinausgehen. Sie taugen nicht viel und bewahrheiten sich oft nicht.
Dennoch geben die Zahlen der Studie Anlass zur Sorge. Denn wenn wir ehrlich sind, ist es herzlich egal, ob wir im Jahr 2015 nun 8,6 oder 9,0 oder 7,9 Prozent weniger Führungskräfte haben. Viel wichtiger ist die Tendenz, und die zeigt halt in die falsche Richtung.
Denn von einem Wachstum an Führungskräften geht die Studie generell nicht aus, was auf einen akuten Handlungsbedarf hindeutet. Dafür ist es jedoch wichtig, zu ermitteln, warum es immer weniger Menschen gibt, die Führungsaufgaben übernehmen wollen.
Zusammenfassung: Die Zahl der Führungskräfte nimmt ab, der Trend scheint unumkehrbar. Zeit also, gegenzusteuern!
Geld versus Nacht- und Wochenendarbeit: vom Image der Führungskraft
Führungskräfte verdienen oft nicht schlecht, diejenigen, die es an die Spitze der Konzerne geschafft haben, die regelmäßig durch die Medien geistern, verdienen sogar ausgezeichnet (wir klammern an dieser Stelle die Frage nach einem angemessenen Gehalt einmal aus, auch wenn man darüber nächtelang diskutieren könnte).
Zudem sind viele von ihnen in der Aufteilung ihrer Arbeit und der eigenen Verwaltung der Arbeitszeit frei, viel freier, als angestellte Mitarbeiter, die sich nicht nur ständig über die Schulter gucken, sondern sich in einer Tour sagen lassen müssen, was sie gefälligst zu tun haben.
Einmal abgesehen davon, dass dieses Bild häufig einen zu verklärten Blick auf das Leben einer Führungskraft wirft, ist dennoch etwas dran. Führungspersönlichkeiten, die es geschickt anstellen und mit ihren Ressourcen effektiv umgehen, können es tatsächlich auf ein spürbares Maß an Freiheit bringen. Sie sind in vielen Entscheidungen autark und brauchen sich nicht ständig sagen zu lassen, was sie tun oder lassen müssen.
Doch auch der verklärte Blick ändert nicht viel. Die Lust, selbst in die Führungsetage aufzusteigen, hält sich in Grenzen. Und das hat mit einem gegenteiligen Bild zu tun, das Führungskräfte nach außen tragen (oder auch nicht, aber entscheidend ist das Bild, das im Kopf des Betrachters entsteht).
Und das sieht so aus: Menschen mit Führungsverantwortung arbeiten bis spät in die Nacht, lassen auch am Wochenende und selbst im Urlaub das Handy oder den Laptop nicht links liegen, sondern arbeiten irgendwie ständig und ohne Unterlass. Sie sind immer erreichbar, unterbrechen Freizeitaktivitäten sofort, wenn sie gebraucht werden und unterwerfen sich komplett dem Gruppenzwang mit anderen Managern, die es schließlich auch nicht anders machen.
Natürlich ist auch dieses Bild geprägt von Vorurteilen und der menschlichen Fantasie (einer ziemlich düsteren noch dazu). Doch ganz falsch ist es ohne Zweifel nicht. Allerdings muss man kritisch einräumen, dass Führungskräfte, die bis in die Nacht Mails beantworten oder sich auch am Wochenende in die Arbeit stürzen, oft (wenn auch nicht immer) ein Problem mit ihrem eigenen Zeitmanagement haben.
Häufig werden sie eben nicht gezwungen, all das zu tun, was sie so tun (und wann sie es tun!), sondern entscheiden sich selbst dafür. Weil sie es nicht schaffen, ihre Arbeit so zu strukturieren, dass genügend freie Zeit übrigbleibt.
Zusammenfassung: Das Bild des Workaholics trägt wesentlich dazu bei, dass Jobs auf der Führungsebene als nicht erstrebenswert betrachtet werden. Doch dieses Bild ist unvollständig und nicht selten komplett falsch.
Spaß und Begeisterung können nicht verordnet werden
Was auch immer wir tun, wir machen es besser, wenn wir dabei Spaß empfinden, uns auf das, was wir tun, freuen und entsprechend motiviert sind. Die Vorstellung, dass ausgerechnet Tätigkeiten auf der Führungsebene keinen Spaß machen, trägt nicht gerade dazu bei, Nachwuchskräfte zu begeistern. Doch es kommt noch ein weiterer, erschwerender Punkt hinzu: Spaß und Begeisterung können nicht „von oben“ verordnet werden.
Im besten Fall steckt beides an, sodass auf die Führungskraft eine besondere Herausforderung zukommt, die nur durch einen Weg zu meistern ist: die Vorbildfunktion. Chefs, die Begeisterung ausstrahlen, können ihre Teams damit anstecken. Doch das kann nur gelingen, wenn sie selbst sie auch in sich tragen. Gespielter Spaß wird schnell aufgedeckt, entweder intellektuell oder emotional.
Es ist daher ein gedanklicher Irrtum, wenn Führungskräfte Spaß als „Methode“ verstehen, die ähnlich funktioniert wie Belohnungssysteme (wenngleich man sich auch darüber vortrefflich streiten kann). Eine Führungskraft, die selbst unzufrieden ist, kann zu noch so ausgefeilten Techniken greifen, um die Mitarbeiter zu motivieren und zur Begeisterung zu bringen. Es wird ihr kaum gelingen.
Zusammenfassung: Spaß und Begeisterung können nicht verordnet werden. Man kann Mitarbeiter lediglich mit dem eigenen, begeisterten Verhalten anstecken.
Wie Spaß bei Der Führung anstecken kann
Mitarbeiter zu begeistern, setzt voraus, dass man sie ins Boot holt. Auch das ist aber – wenn überhaupt – nur in zweiter Linie eine Frage der richtigen Technik, in erster Linie geht es um Authentizität bei der Führungskraft. Folgende Herangehensweise ist dabei erfolgversprechend:
- Sie nehmen Ihre Mitarbeiter in angemessener Weise als Mensch wahr, nicht als funktionierendes Wesen.
- Sie unterstützen Ihr Team, ohne dabei jedem alles aus der Hand zu nehmen.
- Sie beteiligen Ihre Mitarbeiter an Entscheidungen.
- Sie hören aktiv zu.
- Sie nehmen sich Zeit, um Entscheidungen (insbesondere unpopuläre) zu erläutern und versuchen, nicht nur eine Akzeptanz, sondern ein inneres, sachliches Verständnis aufzubauen.
- Sie bestärken Ihre Mitarbeiter in ihrem Selbstwertgefühl.
Diese sechs Tipps funktionieren allerdings nur, wenn Sie sie zunächst selbst und mit sich durchlaufen haben. Denn, wie gesagt: Sie können nichts verordnen, sondern nur versuchen, die Überzeugung bei Ihren Mitarbeitern „anzustoßen“, auf den Weg zu bringen. Den Rest erledigen die Teams dann weitgehend von sich aus.
Zusammenfassung: Spaß kann nicht verordnet werden, Spaß wirkt aber ansteckend, wenn er authentisch ist.
Haben Sie Spaß in Ihrer Führung?
Hand aufs Herz: Haben Sie Spaß an Ihrer Arbeit? Oder sind Sie so „professionell“, dass Sie diesen einfach „aus dem Hut zaubern“? Und wenn ja, gelingt Ihnen das? Oder stellen Sie immer wieder fest, dass es gerade die fehlende Begeisterung ist, die Ihnen Ihren Job vermiest? Können Sie bestätigen, dass Spaß auch die Motivation und die Produktivität erhöhen?
Schreiben Sie Ihre Erfahrungen gerne als Kommentar auf. Oder schicken Sie mir eine Mail. Natürlich können Sie auch zum Telefon greifen und mir Ihre Erfahrungen schildern. Mir macht es nämlich Spaß, Gespräche über den Spaß zu führen.
Der Spaß ist Ihnen abhanden gekommen?
Ist Ihnen der Spaß in Ihrer täglichen Führungsarbeit abhanden gekommen? Sie wollen das ändern und wieder mehr Schwung und Leichtigkeit in Ihre Führung kriegen? Dann lassen Sie uns mal gemeinsam schauen, wie das für Sie wieder funktionieren kann.
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