Führung zwischen gestern heute und morgen
Führung war einmal: der Wettbewerb war verhältnismäßig gering, Kostendruck kaum vorhanden, der Machtinhaber erklärte, wie und wann was zu machen ist, der untergebene Machtempfänger führte aus.
Führung ist heute: der Wettbewerb ist immens gestiegen, Kostendruck führt zu Schwierigkeiten, sich am Markt zu behaupten, die Führungskraft setzt ihre Macht ein, um ihrem Mitarbeiter zu diesem organisatorischen Wandel zwingen zu können. Führung ist ständig im Wandel.
Führung wird einmal: der Wettbewerb zwingt immer mehr Unternehmen in die Knie, die Führungskraft ist in der humanistischen Ecke angekommen und unterstützt ihre Mitarbeiter durch Vertrauen und Menschlichkeit; ein gigantischer Wettbewerbsvorteil.
Führung neu denken
Führungskräfte, die ihren Job beherrschen, sind Meister im Auffinden und Vermitteln von Zielen – weil sie hinschauen und erkennen, weil sie Mitarbeiter einbeziehen und weil sie eine Kultur von Vertrauen und, ja, auch eine des Widerspruchs schaffen.
Wir leben in einer Zeit des Führungswandels – aus allen erdenklichen Richtungen: die Führungsriege sieht sich konfrontiert mit der neuen Generation an Mitarbeitern, die Beruf und Familie vereinbaren und dabei noch sich selbst verwirklichen will.
Startups bilden einen neuen Wettbewerb: durch die internetten Zeiten und durch die kommende Industrie 4.0 werden Produktionen und Wertschöpfungsketten einerseits preisgünstiger, andererseits scheinbar komplexer.
Es gilt, dranzubleiben, den Anschluss nicht zu verpassen und Traditionen mit neuen Möglichkeiten zu koppeln, ohne dabei auf der Strecke zu bleiben. Schwierige Kiste!
Alles wandelt sich. All diese Wandlungen – gesellschaftliche, politische und unternehmensinterne – prägen die Zukunft eines jeden Unternehmens, und damit die Zukunft des gesamten Unternehmens- und Arbeitsmarkts.
Aktuell sind wir etwas in der Schwebe: wir erkennen schon die humanistisch geprägten Zeiten vor uns, sind jedoch selbst ganz anders aufgewachsen und dürfen nun zuschauen, wie Mitarbeiter von morgen unsere Träume von gestern leben. Nun haben wir die Wahl: wir können uns dem Wandel verwehren und weitermachen wie bisher. Oder wir stellen uns den Veränderungen und begrüßen den Führungswandel.
Willkommen situationsbezogene Führung, bye, bye Machtgehabe
Als Führungskraft stehen Sie inmitten des Spannungsfeldes zwischen den Interessen des Unternehmens und den Ihrer Mitarbeiter. Sie stehen zwischen den Polen, Ihr Job ist es, zu vermitteln und durch Kompromisse ein positives Umfeld zu schaffen. Das erfordert etwas sehr Schwieriges: eine Führung, die situationsbezogen agiert, individuell eingehen kann und flexibel ist. Machtgehabe kann in dieser Fingerspitzengefühl-erfordernden Situation niemand gebrauchen.
Mitarbeiter haben eine ungeheure Sehnsucht nach Vertrauen. Der Wandel im gesellschaftlich-politischen Kontext bringt große Unsicherheiten auf allen Ebenen. Somit wächst das Bedürfnis nach Konstanz, nach Orientierung, nach Werten und nach Integrität – kurzum: nach Vertrauen. Mitarbeiter motiviert eine werteorientierte Führung, die nicht nach weiterer Macht strebt, sondern das Individuum sieht. Letztlich ist es doch so: sind Mitarbeiter mit der Kultur im Unternehmen zufrieden, ist dies ein ungemein wertvoller Vorteil im Kampf um qualifizierte Fachkräfte.
Führungswandel: vom Angeben zum Nachgeben
Die alte Führung stellte Status vor Individualität: mein Mitarbeiterstamm, mein Schreibtisch, mein Namensschild am Büro – hier beginnt die Führungsebene, ab hier werden die Mitarbeiter klein gehalten.
Die neue Führung kann jedoch nachgeben. Das bedeutet, die Individualität zu betrachten, eine Kultur des Widerspruchs zulassen und sogar fördern, in der Mitarbeiter auch mal „Nein“ sagen dürfen, so konstruktive Begründungen folgen.
Die Kultur von Vertrauen schafft die Kultur des Widerspruchs, denn nur, wer seiner Führungskraft Vertrauen entgegenbringt, traut sich auch mal ein konstruktiv begründetes „Nein“ zu. Dieses Nein kann Ihnen als Führungskraft zum Erfolg verhelfen – „miteinander“ heißt das Zauberwort.
Der demografische Wandel bringt es mit sich, dass viele Unternehmen um die besten Mitarbeiter konkurrieren. Was können Ihr Unternehmen und auch Sie als Führungskraft dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter für Sie entscheiden?
Das ist keine leichte Frage, wenn wir bedenken, dass die Arbeitswelt derartig im Wandel ist. Durch neue Technologien und die Globalisierung existieren beispielsweise virtuelle Teams, deren Mitglieder sich überall auf der Welt verstreuen könnten. Solche Szenarien erfordern die Fähigkeit zur erfolgreichen Kommunikation und Koordination durch eine Führungskraft, die situationsbezogen agieren und reagieren kann.
Nicht-lineare Netzwerkstrukturen führen
Auch in ihrer Linearität hat sich Führung wesentlich gewandelt. Wurde einst von oben nach unten linear kommuniziert, sind wir heute in einer Mischform angekommen, die sich dahin entwickelt, dass wir nicht-linear kommunizieren. Unternehmen bilden – nicht zuletzt aufgrund der eben bereits erwähnten Globalisierung und neuen Technologien – netzwerkartige Strukturen, jeder Mitarbeiter ist Teil des Ganzen und möchte auch so gesehen werden.
Dies ist eine Werte-Frage: wie wert-voll ist der Mitarbeiter fürs Unternehmen? Mit welchen Motivationen fördern, fordern und halten wir diesen wertvollen Mitarbeiter? Individuelle Betrachtungen können gar nicht mehr außen vor bleiben, andernfalls bleiben Sie als Führungskraft beizeiten außen vor.
Es ist eine Gratwanderung, einerseits zu führen, andererseits kollegial die Individualität jedes Einzelnen zu berücksichtigen. Man schlittert nur zu leicht in eine der beiden Richtungen: entweder zurück ins Machtgehabe á la „Ich Führungskraft, du gar nichts“ oder in den Kollegen-Status, in dem die Führungsnatur auf der Strecke bleibt, in der es fast schon zu kollegial zugeht.
Als Führungskraft stehen Sie vor der schwierigen Aufgabe, Rahmenbedingungen schaffen zu können, in der sich Ihre Mitarbeiter wohlfühlen, in der sie gefordert und gefördert werden, die jedoch die Unternehmensführung nicht verschrecken und auch im Sinne des gesamten Unternehmens sind. Ihnen wird sehr viel abverlangt!
Führung im Wandel: vom Machtinhaber zum Mentor
Strukturen definierten einst die Unternehmenskulturen: Chefs oben, Mitarbeiter ganz unten, dazwischen die Führungskraft. Heute ist es anders: die Führungskraft jongliert zwischen den individuellen Wünschen des Mitarbeiterstamms und den Zielsetzungen des Unternehmens.
Resonanz ist der Motor der Gestaltungsmacht, nicht mehr die Struktur. Autonomie arbeitet, wo einst Hierarchie stand. Als Führungskraft sind Sie keine kontrollierende Instanz mehr, Sie sind zum Impulsgeber für Ihr Mitarbeiternetzwerk geworden. Eine Art Mentor, der zwischen den Ebenen vermittelt, der Knoten zwischen Unternehmensführung und Mitarbeiter.
Diesen Führungswandel effizient zu meistern, um von der alten machtbesessenen Führung über den jetzigen Führungswandel hin zur humanistischen Führung zu gelangen, auf die wir zusteuern, braucht es Begleitung. Unternehmen, die ihre Führungskräfte mit diesem Wandel alleine lassen, stehen ziemlich auf verlorenem Posten.
Es gilt doch, eine Balance zu finden zwischen dem Druck, der dem Wettbewerb geschuldet ist, und dem Individuum Mitarbeiter. Eine Maßnahme, diesen Wandel elegant zu schaffen, ist das Erhöhen der Qualität der internen Kommunikation: gegenseitiges Feedback muss eine hohe Qualität bekommen.
Hinzu kommen respektvolles Verhalten, lösungsorientiertes Herangehen an Konflikte, gute Organisation und Planung und nicht zuletzt das Beteiligen der Mitarbeiter an wichtigen Entscheidungen.
Globalisierung, Strukturwandel, Technisierung und demografischer Wandel: das sind Veränderungen im ganz großen Stil. Und diese Veränderungen bringen gewisse Unsicherheiten mit sich. Damit kann und soll die Beziehung zwischen der Führungskraft und dem Mitarbeiter einen immens hohen Stellenwert haben.
Der professionelle Blick von außen zeigt individuell für Sie auf, welche Eigenschaften und welche Ausrichtungen Ihnen dabei helfen können, sich eine moderne, zukunftsfähige und mitarbeiterorientierte Führung anzueignen.
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