Für Führungskräfte ist die Nähe zu den Mitarbeitern ein wichtiger Bestandteil der Gesamtaufgabe.
Zum Führen gehört Kommunikation, aber auch vermeintliche Kleinigkeiten wie das Beobachten von Gesten oder der Mimik.
Selbst der Blick in die Augen kann sehr aufschlussreich sein, denn auch für eine Führungskraft können diese das „Fenster zur Seele“ von Mitarbeitern sein.
Doch wie soll all das gehen, wenn man vom Home Office aus arbeitet? Und überhaupt: Ist diese Form der Arbeit etwas für jede Führungskraft? Wir gehen diesen und anderen Fragen nach.
Was genau bedeutet Home Office für Führungskräfte und was ist zu beachten?
Als die Heimarbeit ihren Erfolgsweg begann, wurde sie meist Telearbeit genannt. Diese Bezeichnung ist aus der Mode gekommen, was daran liegen mag, dass zahlreiche Begriffe aus dem Englischen in die deutsche Sprache eingebracht wurden.
Aber vielleicht auch ein wenig daran, dass das Wort „Telearbeit“ heute eher altbacken wirkt und an billige Spielshows im Privatfernsehen erinnert.
Am Prinzip ändert es aber nichts, wie man „das Kind nennt“, es geht darum, zahlreiche Aufgaben von Zuhause aus zu erledigen. Viele Freelancer arbeiten sogar komplett vom Home Office aus, allerdings sind die in der Regel ihre eigene Führungskraft, die keine weitere Mitarbeiterverantwortung trägt.
In diesem Artikel soll es zunächst nur untergeordnet um das Zusammenspiel von Home Office und Mitarbeiterführung gehen, dieser Bereich wird in einem Folgetext behandelt.
In erster Linie geht es hier und heute um die Organisation der Arbeit im Home Office. Einige Punkte sollten Sie unbedingt beachten, wenn Sie bestimmte Arbeiten von Zu Hause aus erledigen:
◙ Seien sie diszipliniert: Manch Führungskraft wird sich jetzt verwundert die Augen reiben und denken, dass das ja nun wirklich kein Problem ist. Wer es geschafft hat, Führungsaufgaben übertragen zu bekommen, der wird schon mit der nötigen Disziplin ausgestattet sein. Das ist korrekt und dennoch eine potenzielle Falle.
Denn die Arbeit im Home Office ist grundlegend anders als die im Unternehmen, im Team, mit Vorgesetzten, Kollegen und Teammitgliedern. Das Home Office macht in gewisser Weise einsam, und damit muss man umgehen können. Innere Dialoge und die wiederholte Ermahnung, diszipliniert zu sein und zu bleiben, sind zumindest zu Beginn sehr hilfreich.
◙ Machen Sie einen Zeitplan: Auch das ist längst nicht so selbstverständlich, wie Sie meinen mögen. Bei der Arbeit im Unternehmen sind gewisse zeitliche Abläufe entweder vorgegeben oder sie ergeben sich aus dem Arbeitsalltag und den Aufgabenstellungen. Teambesprechungen, Deadlines und nicht zuletzt Arbeitsbeginn und Feierabend sind bei der Arbeit im Unternehmen in aller Regel genau strukturiert.
Das gilt auch für die Pausen, selbst wenn die flexibel gestaltet werden. Im Büro zu Hause fehlt all das. Natürlich kann es sein, dass Online-Konferenzen Pünktlichkeit erfordern oder telefonische Verabredungen eingehalten werden müssen. Doch um diese fixen Termine herum ist eine Menge Spielraum, und der kann tückisch sein.
◙ Vermeiden Sie das „Das-müsste-ich-dringend-noch-erledigen-Prinzip“: Jeder Job beinhaltet Aufgabenstellungen, die Sie lieber erledigen. Aber eben auch solche, die Sie eher missmutig ausführen. Darauf wollen wir ein wenig genauer eingehen.
Home Office bedeutet: Freiheit. Und genau deswegen bedeutet es auch: Disziplin. Sie müssen selbst auf sich achten und darauf, dass Sie alles schaffen und nichts liegen bleibt.
Das „Das-müsste-ich-dringend-noch-erledigen-Prinzip“
Zu den Aufgaben eines Vertriebsleiters gehören das regelmäßige Analysieren der Zahlen und Ergebnisse, um daraus strategische Schritte oder Forecasts ableiten zu können.
Um das „Das-müsste-ich-dringend-noch-erledigen-Prinzip“ zu verstehen, lohnt der Blick auf einen Vertriebsleiter – nennen wir ihn hier einfach mal Andreas -, der sich gerade auf seine zwei Stunden Vertriebsanalyse vorbereitet. Und das sieht dann beispielsweise so aus:
09.02 Uhr: Andreas kommt an seinen Arbeitsplatz im Home Office. Bis 11.00 Uhr steht Vertriebsanalyse auf seinem persönlichen Dienstplan. Allerdings hat er vergessen, sich frischen Kaffee mit an den Schreibtisch zu nehmen. Also noch mal kurz in die Küche, dann kann es losgehen.
09.10 Uhr: Jetzt kann Andreas starten! Der frische Kaffee duftet herrlich, also ran ans Telefon! Nur noch einen kleinen Moment, denn Andreas sieht gerade, dass der Schreibtisch völlig verstaubt ist. Wann hat er das letzte Mal mit einem Tuch die Glasplatte abgewischt? Er weiß es nicht mehr, aber nun wird es wirklich dringend Zeit dafür.
09:34 Uhr: Endlich kann es … aber Moment, die Geschirrspülmaschine! In einer halben Stunde kommt Andreas‘ Frau nach Hause, und die gemeinsame Absprache war, dass bis dahin die Maschine ausgeräumt ist. Also gut, das muss noch eben erledigt werden. Aber dann …
Das könnte jetzt noch eine Weile so weitergehen, und so wie wir Andreas hier kennengelernt haben, wird es das wohl auch. Andreas gibt es allerdings haufenweise in der Welt der Heimarbeit. Und machen wir uns nichts vor: Natürlich gibt es Aufgaben, die fallen nicht so leicht wie andere.
Und natürlich haben wir alle uns sicher schon dabei ertappt, dem „Das-müsste-ich-dringend-noch-erledigen-Prinzip“ zu erliegen. Aber gerade, wenn man von zu Hause aus arbeitet, kann das unangenehme oder gar verheerende Folgen haben. Denn je mehr liegen bleibt, desto größer wird der innere Druck, die verlorene Zeit wieder einzuholen.
Besonders Aufgaben, die Sie gern vom Tisch haben wollen, sollten Sie auch wirklich schnell bearbeiten. Das schafft ein zufriedenes Gefühl einerseits und die Freiheit, sich angenehmeren Aufgaben zu stellen andererseits.
Tipps für die Arbeit zu Hause
Einige Tipps können helfen, das Arbeiten zu Hause leichter zu machen:
- Abschalten: Klingt, als würden wir direkt mit dem Feierabend beginnen, oder? Dennoch ist das Abschalten extrem wichtig, weil Sie sonst Gefahr laufen, quasi immer im Dienst zu sein. Das ist kontraproduktiv und wird schnell zur Überlastung führen.
- Zielvorgaben: Wenn Sie von zu Hause aus arbeiten, sind sich selbst gesetzte Zielvorgaben noch wichtiger als sonst schon. Denn Sie selbst müssen überprüfen, ob Sie erreicht und erledigt haben, was Sie sich vorgenommen hatten. Je präziser die Zielvorgaben an sich selbst, desto leichter können Sie sich kontrollieren.
- Rhythmus: Finden Sie Ihren ganz persönlichen Rhythmus. Sind Sie eher Frühaufsteher oder beginnen Sie nie vor 09.00 Uhr, weil in dieser Zeit sowieso nichts geht? Wann sind Sie am produktivsten, wann am leistungsstärksten?
Diese Tipps beziehen sich natürlich nur auf Sie persönlich. Ihr Team, die Aufgabenstellungen des Unternehmens und bestimmte Termine müssen Sie einhalten. Dennoch können Sie Ihre Arbeit sehr individuell organisieren, wenn Sie im Home Office arbeiten.
Gerade in Bezug auf die Arbeit zu Hause kann man sagen: Ordnung ist das halbe Leben. Organisieren Sie sich also gut und bereiten Sie alles für die Arbeit sorgfältig vor.
Nicht jeder Typ ist der Home-Office-Typ
Seien wir ehrlich: Nicht jeder Menschenschlag taugt für die Arbeit am heimischen Arbeitsplatz. Das gilt auch für Führungskräfte.
Seien Sie also ehrlich zu sich, wenn Sie sich mit der Frage auseinandersetzen, ob die Arbeit in den eigenen vier Wänden wirklich etwas für Sie ist.
Oft herrscht bei dieser Frage eine gewisse Ratlosigkeit vor, denn es ist gar nicht so einfach, herauszufinden, ob diese Form des Arbeitens zur eigenen Persönlichkeit passt.
Denkbar ist ein Coaching, dessen Ziel es ist, über eine Typenermittlung herauszufinden, ob Sie als Führungskraft für das Home-Office geeignet sind.
Haben Sie Erfahrungen mit der Arbeit zu Hause?
Sind Sie schon ein „alter Hase“, wenn es ums Arbeiten zu Hause geht? Oder haben Sie damit noch keine Erfahrungen gesammelt? Stehen Sie der Angelegenheit eher skeptisch gegenüber oder offen? Und wie wird das Arbeiten vom heimischen Schreibtisch aus in Ihrem Unternehmen beurteilt?
Ich freue mich auf Ihre Einschätzungen, gerne als Kommentar oder mittels Kontaktaufnahme per Mail.
Stehen Sie vielleicht gerade selbst vor der Frage:
- Soll ich oder soll ich nicht?
- Will ich mehr ins Home-Office verlagern?
- Und wie verhindere ich in die Ständig-Arbeiten-Falle zu rutschen?
- Kann ich „so allein vor mich hinarbeiten“ oder brauche ich doch besser das „menschliche Gewusel“ um mich herum?
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob und wenn ja, wie Sie das am besten hinkriegen können, dann lassen Sie sich helfen.
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