Durch die Pandemie, wurden wir alle völlig unvorbereitet in einen Zustand, der als „Neue Normalität“ bezeichnet wurde, hineinkatapultiert. Das Miteinander-Arbeiten veränderte sich total. Die Wege der Kommunikation verlagerten sich. Als Führungskraft brauchten Sie plötzlich eine andere Art des Führens und der Führungs – Kommunikation.
Und kaum schien die Pandemie vorbei, schlossen sich nahtlos weitere Krisen an, die unser aller Leben stark beeinflussen. Krieg fast vor der Haustür, heftigste Klimaauswirkungen, Inflation u.v.m. verursachen bei vielen Zukunftsängste. Da kann die Motivation und die Kraft der Mitarbeiter leicht auf der Strecke bleiben.
Womit sich auch die Anforderungen an Sie als Führungskraft erweitern. Denn, von Ihrer Führung, von Ihrer Kommunikation, hängt der Erfolg Ihres Teams und Ihr persönlicher Erfolg ab.
Es ist also klug, sich mit einigen Begebenheiten anzufreunden und Strategien des Umgangs mit ihnen zu festigen. Als Führungskraft können Sie das auch jetzt gut nutzen, um sich ihrem Team neu zu nähern und so gemeinsames Potenzial aufzubauen.
8 Tipps für bessere Führungs – Kommunikation mit Ihrem Team
Kommunikation spiegelt immer zum Teil auch unsere Gefühlslage wider. Klar, wenn wir uns mit jemandem streiten, klingt das anders, als wenn wir ihm Liebesschwüre ins Ohr säuseln. Im Berufsleben gibt uns die Art und Weise der Kommunikation ebenfalls wichtige Informationen über die Gefühlslage des Gegenübers. Wir müssen nur auf die Details achten.
Tipp 1: Als Führungskraft das Team als Kunden begreifen
Wenn es um das Verhalten von Kunden geht, sind die meisten Unternehmen sofort Feuer und Flamme, sobald es um die Analyse ihres Verhaltens geht. Verständlich, denn wie der Kunde reagiert, beeinflusst maßgeblich den Erfolg von Produkten und Dienstleistungen.
Daher wird das Kundenverhalten meist bis in den letzten Winkel untersucht, es gibt zahlreiche Methoden und Tools im Marketing, die das ermöglichen.
Wann aber versetzen sich Führungskräfte einmal in die Lage ihrer Mitarbeiter? Selten, viel zu selten. Und wenn, dann gern im Rahmen von Fortbildungen und Seminaren, deren Titel dann (leicht überspitzt) „Wie ich als Führungskraft das Wesen Mitarbeiter besser verstehe“ oder ähnlich lauten. Das ist aber eher Pflicht als Kür. Und in einer Krise nicht ansatzweise ausreichend.
Hören Sie als Führungskraft genau hin, schauen Sie hin, beobachten Sie Ihre Mitarbeiter in der Krise besonders genau (nein, damit ist keine Beobachtung mit Kameras gemeint, sondern die rein menschliche Beobachtungsgabe). Sie werden sehen: Wenn Sie in der Kommunikation mit Ihren Mitarbeitern aufmerksam sind, werden Sie deutlich mehr über sie erfahren, als das Worte vermitteln können.
Tipp 2: Kombinieren Sie das Fühlen, Denken und Handeln
Besonders in der Krise werden wir von unzähligen Emotionen beeinflusst. Es ist sinnlos und nicht zielführend, diese auszublenden. Gleichzeitig müssen Aufgaben erledigt werden, und zwar mit vollem Einsatz. Als Führungskraft ist es ein Balanceakt, aber einer der sich lohnt: Erspüren Sie, was in Ihren Mitarbeitern vorgeht und passen sie dann die Aufgabenstellung daran an.
Das mag jetzt „esoterischer“ klingen, als es gemeint ist. Denn wenn unsere Gefühlswelt beansprucht oder gar belastet ist, können wir unseren Verpflichtungen nicht so gut nachkommen. Gegen diese Beanspruchung der Emotionen können Sie nichts machen, aber Sie können auf Ihre Mitarbeiter so empathisch eingehen, dass sie sich besser fühlen und entsprechend handeln.
Tipp 3: Virtuelle Kommunikation sinnvoll nutzen
„Wir stellen dann mal eben auf Zoom um!“ Ist das so? Nein, mitnichten! Und sicher wissen Sie, was gemeint ist.
Schließlich befinden wir uns seit mehr als ezwei Jahren in der Krise, die Nutzung von Zoom und anderen Instrumenten ist zur neuen Normalität (da ist es wieder, dieses Wort) geworden.
Aber natürlich wissen Sie auch, dass die Online-Kommunikation ihre Tücken hat. Da ist zum einen die Technik. Langsame Internetleitungen oder ächzende Computer oder Laptops machen uns das Leben in der Online-Arbeit immer wieder schwer.
Und schließlich gehört auch die souveräne Bedienung der neuen Werkzeuge zum Aufgabenbereich, den die Führungskraft abdecken muss. Wenn ein Mitarbeiter fragt: „Und was muss ich jetzt machen?“, gibt es noch jede Menge Luft nach oben. Das sollten Sie so schnell wie möglich klären.
,Und auch hier landen wir wieder bei den Emotionen. Die sind online schwerer zu erspüren, denn der beste Bildschirm kann nicht transportieren, was das Gespräch Face-to-Face kann. Hier gilt es also, die Aufmerksamkeit sehr genau zu justieren und auf Kleinigkeiten bei den Mitarbeitern zu achten. Sie werden sehen: Je länger Sie das tun, desto besser werden Sie Ihre Mitarbeiter „lesen“ können.
Tipp 4: „Virtuelles Kuscheln“
Das ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen. Aber gewisse Rituale, wie wir sie aus dem persönlichen Arbeitsalltag kennen, sollten auch online nicht komplett verloren gehen. Denn diese oft informellen Gespräche haben mehr Potenzial, als man denkt.
Zudem: Wir sprechen immer noch von einem Maß an Emotionen, die selten so wichtig und ausgeprägt waren wie heute. Kaffeepausen, ein gemeinsamer „Klönschnack“ oder scheinbar unwichtige Gespräche, sind nach wie vor das Salz in der Suppe. Als Führungskraft sollten Sie solche Rituale nicht nur ermöglichen, sondern aktiv fördern und initiieren.
Tipp 5: Seien Sie präsent
Als Führungskraft müssen Sie Präsenz zeigen, das war auch schon ohne Krisen so. Heute brauchen Sie aber deutlich mehr Feingefühl dabei. Sie kennen wahrscheinlich die Videos, in denen während der Pandemie Belegschaften mit Maske fröhlich tanzen, als sei das alles doch nun wirklich nicht so schlimm.
Es mag Teammitglieder geben, die man mit solchen Aktionen begeistern kann, doch die dürften die Ausnahme bilden. Schließlich ist jeder von den Krisen betroffen, daher ist die Taktik „Gute Miene zum bösen Spiel“ unangemessen und kommt bei vielen Mitarbeitern als Geringschätzung an.
Zeigen Sie also Präsenz durch einen angemessenen Auftritt. Er muss dem Ernst der Lage entsprechen, ohne alarmistisch zu sein, aber auch ohne nur schwarz zu sehen.
Tipp 6: Planen Sie die Kommunikation
Führungskräfte müssen in der Krisen die Kommunikation neugestalten. Regelmäßig muss über Neuerungen und Prozesse gesprochen werden, aber auch die persönlichen Befindlichkeiten der Teams sind wichtig. Das Motto „Weniger ist mehr“ gilt hier aber nicht mehr auf ganzer Linie.
Zwar sind Meetings, die eigentlich nichts Neues bringen, überflüssig. Dafür aber ist die Möglichkeit, sich über die eigenen Emotionen auszutauschen, umso wichtiger. Und auch hier gilt, einen realistischen Optimismus an den Tag zu legen, ohne sich zum Kasper zu machen.
Tipp 7: Zusammengehörigkeit fördern
Wie schon in Tipp 6 nachzulesen, ist das gemeinsame Meistern der Krise immer besser als im eigenen Saft zu schmoren. Fördern Sie Solidarität und den gemeinsamen Blick nach vorn.
Tipp 8: Transparenz in der richtigen Dosierung
Nicht alles, was auf den Führungsetagen passiert, müssen die Mitarbeiter wissen. Insbesondere bei Themen, die zwar zu einem Problem werden könnten, aber nicht zwingend dahinführen müssen, ist zu viel Transparenz eher suboptimal.
Warum sollten sich die Mitarbeiter mit Problemen befassen, die womöglich von der Führungskraft oder den Führungskräften noch aus der Welt geschaffen werden können?
Sie haben bezüglich der fragilen emotionalen Lage Ihrer Mitarbeiter die Verantwortung, kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen.
Kleine Dinge – große Wirkung
Mit diesen simplen Schritten schaffen Sie es leicht, auch und gerade in der aktuellen Krisenzeite, Neues zu festigen und die Motivation Ihrer Mitarbeiter hoch zu halten. Ihre Mitarbeiter entfalten (wieder) ihre vollen Potenziale, Ihr Team schafft den Sprung in die Zukunft und gemeinsam bringen Sie die notwendigen Erfolge.
Stellen Sie heute die Weichen für Ihre Zukunft!
Die Frage lautet jetzt: Sind Sie darauf vorbereitet? Falls Sie das Gefühl haben noch nicht ganz, Ihnen fehlt noch die zündende Zukunfts-Strategie, dann lassen Sie uns darüber reden.
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Weitere Literatur: >> Motivation von Mitarbeitern funktioniert in der Krise anders <<
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